Autobahnbaustellen: ACE fordert breitere Fahrstreifen zur Unfallverhütung

Der Automobilclub ACE fordert breitere linke Spuren bei Autobahnbaustellen zur Unfallverhütung // Bildquelle: depositphotos.com / prill

Autobahnbaustellen sind für Autofahrer nicht nur wegen des stockenden Verkehrs ein echtes Ärgernis. Die linke Spur wird häufig als zu eng und deshalb sogar als gefährlich empfunden. Dass es sich dabei um mehr als nur ein vages Gefühl handelt, weiß der Auto Club Europa (ACE) und forderte die Politik nun auf, die Vorgaben für die Breite von Fahrspuren zu überarbeiten.

Etwa 500 Autobahnbaustellen gibt es derzeit, schätzt der ACE. Viele davon seien aufgrund von zu schmalen linken Fahrstreifen nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich für die durchgeschleusten Fahrzeuge. Wie der Automobilclub mitteilte, steigt die Anzahl der Unfälle an Baustellen seit einigen Jahren wieder an, nachdem sie zwischen 1995 und 2003 kontinuierlich gesunken waren. Allein im letzten Jahr waren laut eines Berichts des ZDF 18 Menschen bei Unfällen an Baustellen tödlich verunglückt.

Breite entspricht nicht mehr heutigen Anforderungen


Der ACE forderte Politiker und Behörden nun auf, Konsequenzen aus dieser Entwicklung zu ziehen. Wo es möglich sei, soll die linke Spur nach Willen des Automobilclubs um einen halben Meter, mindestens aber um zehn Zentimeter verbreitert werden.

Die bisherigen Richtlinien, denen entsprechend die linke Fahrspur nur zwei Meter breit sein muss, hält der Verein für überholt. Selbst Kompaktwagen wie der VW Golf wären heute mehr als zwei Meter breit, so ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Damit dürften die Autos im Baustellenbereich eigentlich nicht mehr links fahren.

Bundesländer erproben eigene Lösungen


Eine entsprechende Gesetzesänderung ist schon seit Längerem geplant, bisher konnten die zuständigen Stellen allerdings noch keine Einigung finden. Dabei ist man sich der Gefahr zumindest auf Landesebene bewusst. Einzelne Bundesländer haben deshalb bereits versucht, eigene Lösungen zu finden.

So erprobte beispielsweise Rheinland-Pfalz im Modellversuch das versetzte Fahren auf zwei Spuren. An ausgewählten Baustellen war es Autofahrern nicht mehr erlaubt, nebeneinander zu fahren. Stattdessen konnten die Fahrzeuge versetzt beide Spuren nutzen und hatten so deutlich mehr Platz. Mit Erfolg: Die Unfallrate verringerte sich um 30 Prozent.

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