Alkohol im Straßenverkehr: Carsharing-Anbieter setzen auf 0,0 Promille

Die großen Carsharing-Anbieter setzen auf die 0,0 Promille-Grenze // Bildquelle: depositphotos.com / HayDmitriy


Auch wenn der Alkoholgenuss vor dem Antritt einer Fahrt mit dem Auto gänzlich infrage zu stellen ist, gewährt der Gesetzgeber den bundesdeutschen Autofahrern einen Blutalkoholwert von bis zu 0,5 Promille, mit dem das Führen eines Kraftfahrzeugs zulässig ist.

Wer jedoch im angetrunkenen Zustand einen Unfall hat, muss, obgleich dieser ohne eigenes Verschulden vonstattenging, zumindest mit der Zuweisung einer Teilschuld rechnen, was hohe Geldstrafen und den Verlust der Fahrerlaubnis nach sich zieht. Große Carsharing-Anbieter gehen noch einen Schritt weiter als der Gesetzgeber und fordern von ihren Kunden 0,0 Promille am Steuer. Bei Missachtung dieser Regel droht in Einzelfällen gar ein lebenslanges Nutzungsverbot.

Lebenslange Sperre bei DriveNow


Vor allem Anbieter, die auf das Modell des flexiblen Carsharings setzen, pochen auf die vollkommene Abstinenz und appellieren an die Vernunft der Carsharing-Nutzer. DriveNow-Sprecher Michael Fischer teilte kürzlich auf Nachfrage mit, dass Nutzer, die in alkoholisiertem Zustand einen Unfall bauen, nicht nur in Höhe der fälligen Selbstbeteiligung haftbar gemacht werden, sondern den entstandenen Gesamtschaden zu tragen hätten. “Wie hoch die Kosten ausfallen, liegt in der Bewertung des Einzelfalls durch die Versicherung”, so Fischer.

Auch beim Freefloating-Anbieter Car2Go gilt die 0,0-Promille-Grenze. Diese ist ebenfalls in den Mietbedingungen, die von allen Nutzern zu bestätigen sind, verankert. Beide Unternehmen setzen bei groben Verstößen gegen die Richtlinie, die der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer dient, auf Abschreckung und drohen mit dem Entzug der Mitgliedschaft. Laut Michael Fischer gilt dies bei DriveNow sogar lebenslang.

Flinkster setzt auf Eigenverantwortung


Der stationsgebundene Carsharing-Dienstleister Flinkster hingegen verzichtet auf die 0,0-Promille-Grenze und setzt damit auf die Vernunft seiner Nutzer. Auch wenn ein Flinkster-Sprecher bestätigte, dass man sich im Unternehmen an die gesetzlichen Regelungen halte, bedeutet dies nicht, dass Flinkster-Kunden im Fall eines Unfalls ungeschoren davonkommen.

In diesem Punkt handelt der Anbieter ebenso rigoros wie Drive Now und Car2Go und stellt dem betroffenen Nutzer ebenfalls die Unfallkosten in Rechnung. Einen Ausschluss haben Flinkster-Kunden zwar nicht generell zu befürchten, in Einzelfällen zieht das Unternehmen diese Maßnahme jedoch in Betracht.

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